Das Grabensystem im Vorland der Flüsse March und Thaya, landseitig des Hochwasserschutz-Dammes in den Gemeinden Rabensburg und Hohenau an der March stellt zusammen mit einer Reihe von reliktären Gewässern – v. a. alten Thayaläufen – ein bedeutendes Feuchtgebiet am Rande der Au dar.
In den letzten Jahr(zehnten) nahmen auch an March und Thaya langanhaltende Trockenphasen deutlich zu. Diese führen regelmäßig zum Austrocknen eines Großteils des vorhandenen Gewässernetzes, und somit auch zu einer Verschlechterung der Lebensraumverhältnisse für den geschützten und gefährdeten Schlammpeitzger, der überdies Schutzgut des Europaschutzgebietes „March-Thaya-Auen“ ist.
Um diesem immer prekärer werdenden Verschwinden des aquatischen Lebensraumes in den Gräben entgegenzuwirken, wurden Dammbalken an neuralgischen Punkten in das Grabensystem eingebracht, die das Wasser im Grabensystem rückstauen und auf diese Weise den Lebensraum für den Schlammpeitzger aufwerten bzw. die Gräben auch während Trockenphasen als Lebensraum erhalten. Ebenso wurden Verbindungen zwischen Gräben, die ursprünglich offen inzwischen aber verlandet sind, und angrenzende Sutten als Laich- und Jungfischhabitat mittels Ausbaggerung wieder hergestellt.
Der Abschluss der Bauarbeiten erfolgte im Februar 2025. Die Erstellung der Einreichunterlagen und Pläne, Bauausschreibung, Baubegleitung und Bauaufsicht wurden vom Büro blattfisch e.U. durchgeführt. Aktuell läuft ein umfassendes Monitoring, um die Wirkung der umgesetzten Maßnahmen sowohl in biologischer (Vorkommen von Fischarten und Änderung der Artenzusammensetzung, Erfolgskontrolle Amphibien und Libellen) als auch in abiotischer Sicht (Wassertemperaturveränderungen, Dauer der Benetzung,…) aufzuzeigen. Teil des gegenständlichen Projektes ist auch die Erarbeitung einer Leitlinie für Grabenräumungen, um zukünftig die Schonung der Schlammpeitzger bestmöglich zu gewährleisten und Maßnahmen möglichst effizient und dabei kostengünstig umsetzen zu können.
Ein 2-tägiges Symposium im Herbst 2025 in Hohenau mit diversen Vorträgen und Exkursionen stellt den Abschluss dieses vom Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) unterstützten, umfassenden Naturschutzprojektes dar.
Auftraggeber: Verein AURING – Biologische Station Hohenau-Ringelsdorf
Unterstützer: Guts- und Forstbetrieb Wilfersdorf - Liechtenstein Gruppe AG und Gemeinde Hohenau
Ausführende Baufirma: HE-Bau Gmbh