Blattfisch war bei CrayfIT, der Tagung des internationalen Flusskrebsverbands (IAA) zum Schutz der heimischen Flusskrebse in Italien. Von 5. bis 8. September 2023 fand dabei ein Austausch zwischen Flusskrebsexperten aus Europa und Japan statt.
Bei der Tagung wurden die Themenblöcke Artenschutz, Monitoring, Krankheiten, Populationsgenetik und die Biologie der Flusskrebse behandelt. Einen besonderen Stellenwert nahmen dabei die invasiven Flusskrebsarten und die Verbreitung der Krebspesterreger ein. Vom Büro blattfisch e.U. haben Stefan und Samuel einen Vortrag zur Entwicklung heimischer Flusskrebsbestände nach Krebspestausbrüchen gehalten.
Die Tagung hat gezeigt, dass wir in Österreich vor allem durch die zunehmende Verbreitung der nicht heimischen Flusskrebsarten gefordert sein werden. Ein Team aus Ungarn hat letztes Jahr 25 (!) verschieden Flusskrebsarten in freier Wildbahn festgestellt. Aus mehreren Arbeitsgruppen wurden neue Erkenntnisse zur ungewöhnlich robusten Biologie des besonders invasiven Marmorkrebses vorgestellt, den wir auch bereits in Österreich haben. Und gerade diese sehr problematische Art gibt es in Italien praktisch überall im Aquarienhandel illegal zu erwerben…
Erfreulich ist, dass in Rumänien eine neue Flusskrebsart beschrieben werden konnte und dass es in mehreren Ländern bereits nationale Aktionspläne und Gesetzte zum Schutz der heimischen Flusskrebse gibt. (Hier gibt es in Österreich einen großen Aufholbedarf.) In zahlreichen Gesprächen hat sich gezeigt, dass die Bemühungen des Büros blattfisch e.U. zur Schaffung von Genpools ein wichtiger Bestandteil zum Fortbestand der heimischen Flusskrebsarten sind und wir wurden motiviert unsere Artenschutzmaßnahmen fortzusetzen.
